Tibet Terrier Vaishravana ( Vasco)

ein Tibi erzählt....

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Der Tibet Terrier hat seinen Ursprung in Zentraltibet in Höhen zwischen 3.600 und 4.800 m. Wegen des dort herrschenden extremen Klimas - eisige, lange Winter, kurze, warme Sommer - ist ihm ein dichtes, üppiges Haarkleid angeboren.

Der Tibet Terrier wurde ursprünglich hauptsächlich als Wach- und Hütehund von den Nomaden gehalten. Aus der Geschichte des Landes wissen wir, dass die Tibeter in religiöser Verehrung zu ihren Hunden standen. Deswegen ist es zu verstehen, daß diese Tiere niemals verkauft, sondern im Gegenteil, als ein Zeichen von besonderer Ehrung als "Glücksbringer" verschenkt wurden.

Geprägt durch die harten Lebensbedingungen, ist diese Rasse robust und widerstandsfähig. Sie zeigt diese Eigenschaften auch noch heute nach ihrer Verbreitung in alle Teile der Welt, und ihre Beliebtheit wächst überall. Jeder, der das Glück hat, diese tibetischen Hunde näher kennenzulernen, weiß neben ihrer Schönheit auch ihre besondere Anhänglichkeit an den Menschen als liebenswerte Charaktereigenschaft zu schätzen.

Der Tibet Terrier ist ein 35 bis 41 cm großer, wachsamer, munterer, lebhafter, intelligenter und entschlossener Haushund,  der abweisend gegenüber Fremden, aber weder wild noch streitsüchtig ist. Er ist ein treuer Kamerad, kinderfreundlich und mit vielen einnehmenden Wesenszügen.

Der Name ist eine westliche Bezeichnung und eigentlich unzutreffend, da diese Hunde weder Ihrer Entstehung noch ihrer Wesensart nach etwas mit einem Terrier gemeinsam haben.  Die Bezeichnung "Tibet Apso" würde ihn zutreffender kennzeichnen. Das Wort "Apso" bedeutet in tibetischer Sprache soviel wie "ganz von Haaren bedeckt".

In Tibet wurde er, mehr oder weniger über das ganze Land verteilt, als Haus- und Hütehund gehalten. Man hat herausgefunden, daß bereits vor mehr als 2000 Jahren in Dörfern und Klöstern Tibets "Tibet Terrier" gezüchtet wurde.

Die Entwicklung des Tibet Terriers seit seinem Erscheinen in der westlichen Welt ist eng verknüpft mit der Engländerin Dr. A.R.H.Greig, die als Leiterin eines Krankenhauses in Indien in den 20er Jahren einen Tibet Terrier von einem wohlhabenden Tibeter erhielt, dessen Frau sie operiert hatte. Sie begründete ab 1930 in England die Reinzucht dieser Tiere. Zwei Hündinnen aus ihrem Zwinger waren im Jahre 1939 der Grundstock für die Tibet Terrier-Zucht in Deutschland, nachdem es gelungen war, hierzu noch einen Rüden aus Italien, zu erwerben.

Als gut zu pflegender, handlicher Hund hat der Tibet Terrier bei uns mittlerweile viele Freunde gewonnen, da er trotz seines Temperaments sehr anpassungsfähig ist - was ihn in unserer heutigen Gesellschaft zum idealen Familienhund macht. Er liebt es, an allen Aktivitäten seiner "Familie" teilzunehmen. Man sollte ihm allerdings auch beibringen, einige Stunden (natürlich nicht zu lange) alleine zu bleiben. Der Tibet Terrier liebt sowohl ausgedehnte Spaziergänge als auch kleine, langsamere Touren neben dem Fahrrad.

Das ideale Heim für Tibet Terrier ist natürlich ein Haus mit Garten. Wenn er genügend Bewegung bekommt, kann er jedoch auch in einer Wohnung leben.

Der zukünftige Besitzer des Tibet Terriers sollte sich bewußt sein, daß diese Rasse sehr langlebig ist. Nicht selten werden diese Hunde 16 und mehr Jahre alt. Es gilt also lange Zeit Verantwortung zu tragen.

 

 

FCI - Standard Nr. 209 - 13. 07. 2011 / DE

 

TIBET TERRIER

(Tibetan Terrier)

 

 

ÜBERSETZUNG: Int. Klub f. Tibetische Hunderassen, ergänzt und überarbeitet Christina Bailey / Offizielle Originalsprache (EN)

 

URSPRUNG : Tibet.

 

PATRONAT : Grossbritannien.

 

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS : 13.10.2010.

 

VERWENDUNG : Begleithund.

 

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 9 Gesellschafts- und

Begleithunde.

Sektion 5 Tibetanische Hunderassen.

Ohne Arbeitsprüfung.

 

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:

Trotz seines Namens ist der Tibet Terrier kein Terrier sondern ein Hütehund, der ausserdem von Händlern als Wachhund auf ihren Reisen nach und von China benutzt wurde. Sein Erfolg bei dieser Arbeit wurde nicht so sehr durch seine Grősse erreicht, sondern mehr durch die Ehrfurcht mit der er angesehen wurde. Man nimmt an, dass er der originale Heilige Hund von Tibet ist. Er ist sogar noch lebhafter als die anderen tibetischen Rassen der Gruppe 9, seine Energie und Begeisterung geben ihm die Fähigkeit eines Miniatur Wachhundes, mit der Ähnlichkeit eines kleinen Old Englisch Sheepdogs.

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Robust, von mittlerer Grösse, langhaarig, mit quadratischer Silhouette.

 

WICHTIGE PROPORTIONEN:

Die Länge von der Spitze des Schulterblatts bis zum Rutenansatz ist die Gleiche wie die Höhe bis zum Widerrist.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Lebhaft, gutmütig. Treuer Kamerad mit vielen einnehmenden Wesenszügen. Aus sich herausgehend, wachsam, intelligent und mutig; weder ungestüm noch streitsüchtig. Fremden gegenüber zurückhaltend.

 

KOPF: Der Kopf ist reichlich mit langem Haar bedeckt, das nach vorne aber nicht über die Augen fällt und nicht die Fähigkeit des Hundes zu sehen beeinträchtigt. Am Unterkiefer befindet sich ein kleiner, aber nicht übertrieben ausgebildeter Bart. Alles zusammen gibt ergibt einen resoluten Ausdruck.

 

OBERKOPF

Schädel : Von mittlerer Länge, weder breit noch grob, von den Ohren zu den Augen hin etwas schmaler werdend. Zwischen den Ohren weder gewölbt noch völlig flach.

Stop: Deutlich, aber nicht übertrieben ausgebildet.

 

GESICHTSSCHÄDEL

Nasenschwamm : Schwarz.

Fang: Kräftig. Die Länge von den Augen bis zur Nasenspitze hin ist gleich der Länge von den Augen bis zum Hinterhaupt.

Kiefer / Zähne: Unterkiefer gut entwickelt. Die Schneidezahnreihe bildet einen leichten Bogen, wobei die Schneidezähne in regelmässigem Abstand und senkrecht im Kiefer stehen. Scherengebiss oder umgekehrtes Scherengebiss.

Backen: Jochbein gebogen, aber nicht so übermässig ausgeprägt, dass es vorgewölbt wäre.

Augen: Gross, rund, weder hervorstehend noch tiefliegend; ziemlich weit auseinanderliegend, dunkelbraun, Augenlider schwarz.

Ohren : Hängend, nicht zu dicht am Kopf anliegend getragen, V-förmig, nicht zu groß, ziemlich hoch an den Seiten des Schädels angesetzt, üppig behaart.

 

HALS: Kräftig, muskulös, von mittlerer Länge, dem Kopf die Möglichkeit gebend oberhalb des Rückens getragen zu werden und somit insgesamt eine harmonische Erscheinung zu ergeben. In gut platzierte Schultern übergehend.

 

KŐRPER: Gut bemuskelt, kompakt und kraftvoll.

Obere Profillinie: Gerade.

Lenden: Kurz, leicht gewölbt.

Kruppe : Gerade.

Brust : Ziemlich gewölbte Rippen mit Brustkorb, der bis zum Ellenbogen reicht. Weit zurückreichender Brustkorb.

 

RUTE: Mittellang, ziemlich hoch angesetzt und fröhlich eingerollt über dem Rücken getragen. Sehr üppig behaart. Ein Knick nahe der Spitze der Rute kommt oft vor und ist erlaubt.

 

GLIEDMASSEN

 

VORDERHAND :

Allgemeines: Stark behaart.

Schultern: Gut schräg zurückgelagert und von guter Länge.

Oberarm: Gute Länge und schräg.

Unterarm: Vorderläufe gerade und parallel.

Vordermittelfuss: Leicht schräg.

Vorderpfoten: Gross, rund, zwischen den Zehen und Ballen reichlich behaart. Gut flach auf den Ballen stehend, keine Wölbung in den Pfoten.

 

HINTERHAND :

Allgemeines: Stark behaart, gut bemuskelt. Gut gewinkelte Sprunggelenke und tief gestellte Hacken, die eine gerade Rückenlinie und Schub ergeben.

Knie: Gut gewinkelt.

Sprunggelenk: Tief stehend.

Hinterpfoten: Gross, rund, zwischen den Zehen und Ballen reichlich behaart. Gut flach auf den Ballen stehend, keine Wölbung in den Pfoten.

 

GANGWERK : Zügig, mühelos mit gutem Vortritt, kraftvoller Schub. In Schritt und Trab sollen die Hinterläufe weder innerhalb noch ausserhalb der Spur der Vorderläufe laufen.

 

HAARKLEID

 

Haar: Doppelt. Unterwolle fein und wollig. Deckhaar üppig, fein, jedoch weder seidig oder wollig, lang, glatt oder gewellt, aber nicht lockig.

 

Farbe: Weiss, gold, creme, grau oder rauchfarben, schwarz, zwei- oder dreifarbig; eigentlich ist jede Farbe mit Ausnahme von schokoladen- oder leberbraun erlaubt.

 

GRÖSSE : Schulterhöhe bei Rüden 36 bis 41 cm, Hündinnen geringfügig kleiner.

 

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

 

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

  • Aggressive und űbermässig ängstliche Hunde.

  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


 

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

 

Die letzten Änderungen sind in Fettschrift.

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